Mutterschaft

Familienferien. Erholung statt Frust.

Unsere Zutaten für einen verbundenen Familienurlaub...

Warum wir in diesem Jahr so zufriedene Ferien hatten.

Wundervolle Sommerferien liegen hinter mir. Die schönsten seit Jahren. Nicht nur war diese lange Pause dringend notwenig und wir konnten unsere Akkus aufladen.
Auch waren diese Sommerferien so konfliktarm und harmonisch wie noch nie. Ein kleines bißchen bin ich davon selbst überrascht ;-)

Ich mag mit Euch teilen, was aus meiner Sicht die Zutaten waren, die unsere Ferien so schön gemacht haben.

  1. Alle kommen auf ihre Kosten.
    Bedürfnisorientierung ist in modernen Mütter- & Elternkreisen ein geflügeltes Wort und ein verbreitetes Konzept. Nicht mit allen Aspekten kann ich 100%-ig mitgehen. Was mir aber an dem Konzept sehr gefällt ist, dass es den Blick auf echte Bedürfnisse richten (kann) - statt auf die vermeintlichen 1200 Wünsche, die ein*e jede*r so im Laufe eines Tages hat.
    Und wenn Bedürfnisse gestillt oder zumindest gehört und anerkannt werden, geht es uns gut. Wir sind zufrieden, satt und offen für Kontakt. Beste Vorraussetzungen für einen gemeinsamen Familienurlaub. Daher ist es super, wenn Urlaub genau dies schafft.
    In unserem Fall ermöglichte dies ein Familiencamp in Skandinavien. Urlaub in Gemeinschaft. Outdoorurlaub. Zelten, schnitzen, Feuer machen - alles immer draußen. Genau unser Ding. Die Männer meiner Familie hatten Abenteuer, ich hatte andere Frauen um mich herum. Meine Männer hatten viel Action, ich viel Ruhe. Und bei alledem teilten wir die Liebe am Draußen-sein, die Nähe zur Natur - all die wunderschönen Momente an Seen, Wiesen, Wäldern.
  2. Arbeitsteilung
    Zugegeben: meine Kinder sind mittlerweile größer und können Aufgaben wie kochen, Tisch-decken und Abwaschen übernehmen. Doch nicht immer haben wir dies auch so vehement eingefordert. Diesmal taten wir es.
    Nachdem das Familiencamp vorüber war und wir eine weitere Woche allein in einem kleinen Ferienhaus verbrachten, war für uns Erwachsene klar: wir wollen an der Arbeitsteilung wie im Camp festhalten. Dort übernahmen sowohl die Erwachsenen als auch die Kids Aufgaben wie Gemüse schnibbeln, Feuerholz sammeln und Abwaschen. Zu Beginn unserer Familien-Woche stellten wir einen Plan auf: wer übernimmt wann was. Kochen, Tisch-decken und Abwaschen wurde gerecht zwischen allen aufgeteilt. Das wurde für alle sichtbar festgehalten, so dass ein klarer Plan stand, der wiederum viele Freiheiten gab. So gab es einige Mahlzeiten, an denen ich statt an den Herd auf die Hängematte kletterte. Und entspannte, entspannte, entspannte....
    Diese Zutat haben wir ins Handgepäck verstaut und mit nach Hause genommen ;-)
  3. Kreiskultur
    Nicht nur im Familiencamp wurden tägliche Morgenkreise ein liebgewonnenes Ritual - auch in der Zeit danach. Bis heute.
    Am Morgen - meist nach dem Frühstück - zusammen kommen und beieinander "einchecken". Im Kreis darf jede*r aussprechen, wie es ihm oder ihr geht, wofür er oder sie dankbar ist und was er oder sie sich für den Tag wünscht.
    Ganz ehrlich - seitdem wir dies in unseren Familienalltag (natürlich hier fast nur am Wochenende) aufgenommen haben, entstehen keine Kämpfe mehr darum, was an diesem Tag gemacht werden soll. Denn jede*r wird gehört. Jede* fühlt sich gesehen.
    Dieses Ritual ermöglicht es mir so richtig mit meinen Kindern in Kontakt zu kommen und auch mit mir selbst. Mit Ruhe und Aufmerksamkeit, konnte ich am Morgen hören, wo jede*r steht - dies hat mir einen unheimlich guten Blick ermöglicht und mich eingeladen, die Perspektive meiner Familienmitglieder besser einnehmen zu können. Statt dem üblichen Gewusel gleich nach dem Frühstück, gab es ein kleines Innehalten, Zuhören und Aussprechen.
    Berührend fand ich es immer wieder dadurch mitzubekommen, was eine*n jede*n beschäftigt. Denn der Kreis ist die Zeit, in der auch die Kinder ihre Themen aussprechen und sich Zeit dafür nehmen. Sich selbst erforschen und ernst-nehmen.
  4. Dankesrituale
    Wir haben Dankesrituale fest in unserem Leben etabliert - nicht erst seit den Ferien.
    Auszusprechen, wofür ein*e jede*r dankbar ist, gibt meinem Leben und unserem Familienalltag eine bewusste Ausrichtung. Dorthin wo Kraft und Leben drin stecken. Dorthin, wo ein*e jede*r auftanken kann und Freude erlebt. Gerade nach einem Tag, der nicht so toll war, gibt uns dies Halt und zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Es verbindet mich mit meinem Herzen und dem Gefühl von Liebe - gesundheitspsychologisch ist dies der beste Schutzfaktor für Stress und Krankheit.
Foto: Anika Krickl

Durch diese "Zutaten" entstand vor allem eines in unserem Urlaub: Verbindung. Ob beim gemeinsamen Kochen mit meinem Sohn oder beim Abwaschen mit meinem Mann. Ob im Morgenkreis oder bei einer Dankesrunde. Wir hörten, sahen und verstanden einander.

Natürlich hat es auch mal gerumpst. Nicht nur einmal. Und wir mussten Konflikte klären - die kleinen mit den kleinen Leuten, die großen mit den kleinen Leuten und auch wir Großen natürlich ;-) Und das ist vielleicht die letzte Zutat: 5. Konfliktklärung. In Urlauben wollen wir Harmonie, wir wollen, dass es schön ist. Doch natürlich entstehen, wenn mehrere Menschen plötzlich sehr viel Zeit miteinander verbringen dürfen, jede*r 1200 Wünsche hat und diese dann miteinander in Einklang gebracht werden dürfen/müssen, Konflikte. Und oft entsteht aus dieser Konfliktdynamik viel Frust.
Uns hat es gut getan, dass sich jede*r zeigt. Damit, wie es ihr*ihm gerade geht, was sich jede*r wünscht und was jede*n stört. Bei jedem einzelnen Konflikt. Daraus sind dann zwar mehrere kleine Konflikte entstanden - jedoch hatte keiner das Potential groß zu werden. Den der Sturm konnte sich schnell wieder legen. Und v.a. wurde schnell und durch alle Beteiligten - auch den Kindern - nach einer Konfliktlösung gesucht und gefunden.
Uns hat es gut getan auch in dieser Situation absolut ehrlich und aufrichtig mit unseren Kindern umzugehen. Wenn wir genervt waren, waren wir genervt. Wenn wir keine Lust hatten zu spielen, haben wir nicht mit ihnen gespielt. Statt so zu tun als ob (und dem Kind die Erfahrung von Langeweile zu verwehren), haben wir dies transparent mit ihnen besprochen. Es gab tatsächlich wenig Frust in unseren Ferien.

Ein bißchen erstaunt bin ich darüber noch immer ;-) V.a. aber dankbar, erholt und ferienfroh.

Was sind Deine Zutaten für einen guten Urlaub und erholsame Ferien?

Bleib mit mir in Verbindung.
Ich erinnere Dich daran, mit Dir in Verbindung zu sein.

Newsletter

Mein Newsletter erscheint einmal monatlich. Darin erhältst Du kraftvolles Insiderwissen rund um das Thema Geburt, Impulse für Deinen Alltag als Mama und natürlich Neuigkeiten zu meiner Arbeit.
Indem Du auf „Akzeptieren“ klickst, stimmst Du der Speicherung von Cookies auf Deinem Gerät zu. Weitere Informationen findest Du in meiner Datenschutzrichtlinie.