Geburtsberichte

Geburtsbericht Conny

Conny berichtet von der schnellen Spontangeburt ihrer Tochter Mara - unmittelbar, nachdem ihr ein Einleitungstermin genannt wurde.

Die Regenbogenentspannung habe ich am Ende fast mitsprechen können...

Maras Geburt

Der errechnete Geburtstermin unserer Tochter war auf den 09.02.2022 datiert. Da sich 4 Tage später aber immer noch nichts regte, legte mir die diensthabende, sehr bestimmte Ärztin im Krankenhaus nahe (u.a. aufgrund meines Alters!), spätestens am 18.02.2022 eine Einleitung zu machen. Mit einem konkreten Termin in der Hand ging ich ziemlich überrumpelt und enttäuscht nach Hause. Das Letzte was ich wollte, war eine Einleitung – viel zu gruselig waren die kursierenden Geschichten darüber meiner Erinnerung nach.

Ich vertraute zudem darauf, dass sie kommt, wenn es an der Zeit ist. Sie brauchte halt nur noch etwas länger. Und was sagt schon dieses errechnete Datum?

Dieser konkrete Termin führte vermutlich dazu, dass Mara und ich Respekt bekamen, denn gegen 4 Uhr früh am nächsten Tag bemerkte ich ein stärkeres und dieses Mal auch längeres Ziehen im Unterleib. Dieses konnte ich bis zum Mittag sehr gut wegatmen. Ich blieb die ganze Zeit im Bett, das Stillkissen seitlich unter den Bauch gelegt, EarPods rein und dann lauschte ich Beas bereits sehr vertrauter Stimme. Die Regenbogenentspannung habe ich am Ende fast mitsprechen können :). Das beruhigte mich ungemein.

Ich habe mir gewünscht, so lang es geht zu Hause in der gewohnten Umgebung zu bleiben.

Gegen 14 Uhr habe ich dann den ultimativen Badewannentest gemacht. Der versprach, dass es wohl "ernst" wird. R. trackte nebenbei mit dem Handy die Wellen und schob mir immer mal wieder ein Keks in den Mund. Nur nicht zu viel essen, sagte mein Verstand. Ich verspürte Gott sei Dank auch keinen großen Hunger. Die Wellen wurden etwas intensiver, aber mithilfe der Wellenatmung konnte ich diesen noch immer sehr gut begegnen. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es heute soweit sein würde. In den Ruhepausen habe ich oftmals vollkommen gedankenversunken meinen Körper angeschaut. Die Vorstellung, dass in meinem Körper mein Kind heranwächst und wir es in den nächsten Stunden in den Armen halten dürfen, war für mich die gesamte Schwangerschaft über immer ziemlich surreal und überwältigend zugleich.

Foto: Anika Krickl

Gegen 16:30 Uhr ist dann leicht hollywoodmäßig die Fruchtblase mit einem kleinen Knacken auf unserer Couch geplatzt. Naja, wir brauchen sowieso eine Neue. R. war ab diesem Moment ziemlich aufgeregt, hatte die gepackte Tasche schon in der Hand und wollte los. Ich war aber noch in meinem Fruchtwasserbademantel gefangen :) Der sollte eigentlich auch mit in die Klinik; das wollte ich nun keinem mehr antun.

Nach einem Anruf im Krankenhaus hat uns die diensthabende Ärztin dann wissen lassen, dass ich noch locker bis zu 12 Stunden Zeit habe bei der ersten Geburt und dass sie momentan ziemlich gut belegt sind. Ich solle aber, wenn es gar nicht mehr geht, gegen 20 Uhr in der Klinik sein.

Auf meine Frage wie ich denn erkenne, wann es denn nicht mehr geht, sagte sie, dass ich das schon merke, spätestens, wenn der Humor auf der Strecke bleibt.

18 Uhr war an Witze machen nicht mehr zu denken und kurz dachte ich, dass ich unser Kind in unserem Hausflur bekomme :) Die Vorstellung zu zweit die Wohnung zu verlassen und zu dritt die Treppen in wenigen Tagen wieder hinauf zu gehen, war noch nicht greifbar. Aber erst musste ich die Treppen hinunter schaffen..

Gegen 18:15 Uhr waren wir dann in der Klinik. Da mir das Laufen zunehmend schwerfiel, haben wir am Eingang einen Rollstuhl bekommen. Ich habe immer wieder die Augen geschlossen und versucht mich in meinen inneren Raum zurückzuziehen, aber durch die unterschiedlichen Eindrücke und Personen, die mir Fragen an der Anmeldung stellten, gelang mir das weniger gut. Ich musste zunächst in das Aufnahmezimmer, da kein Kreißsaal frei war. Da das Köpfchen unserer Tochter noch nicht in der richtigen Geburtsposition gewesen ist, war ich gezwungen relativ akrobatische Übungen zu vollziehen. Die Hebamme hat mir konkrete Anweisungen gegeben, was ich als sehr hilfreich empfand. Und obwohl ich meine EarPods noch im Ohr hatte, war an "Wegatmen" ab diesem Moment leider nicht mehr zu denken.

Ich wurde überwältigt von meinen Empfindungen und nebenbei auch vom animalischen Schreien.

Der Muttermund war nun schon 3 Zentimeter geöffnet. Eine gefühlte Stunde und einige Wellen später war er in der Tat schon bei 7 Zentimeter. Für mich verblüffend, für die Ärztin ein kleiner Grund zur Sorge, da es etwas zu schnell ging und sich die Herztöne von der Kleinen verschlechtert haben. Um unserer Tochter und auch mir eine kurze Pause zu gönnen, habe ich einen Wehenhemmer bekommen. In den „freien“ 10 Minuten ging es dann endlich in einen freien Kreißsaal. Als ich die Hebamme dann fragte, ob sie denkt, dass die Kleine noch heute auf die Welt kommt, meinte sie, dass sie vermutlich in 45-60 Minuten da ist. Das war meine Motivation!

Nach allen Varianten des Vierfüßlerstandes auf und neben dem Bett, den zugeflüsterten Affirmationen von R. und mithilfe der anregenden und sehr empathischen Hebamme erblickte unsere Tochter um 21:24 Uhr die Welt.

Mit 51cm hatte sie schon fast 1/3 meiner Größe erreicht :) Auf die Waage hat sie trotz ihrer "ladyliken" Mehrmalsentleerung vor dem Wiegen immerhin stolze 3640g gebracht.

Foto: Anika Krickl


Insgesamt konnte ich die Übungen in der eigentlichen Geburtsphase leider nicht so umsetzen wie ich es gern getan hätte, die Hebamme meinte aber, dass ich ganz toll nach unten geatmet hätte. Dann glaub ich ihr mal :)

Wenn ich mir heute selbst die Frage stelle, ob Hypnobirthing bei der Geburt hilfreich gewesen ist, kann ich diese mit einem klaren „Ja“ beantworten.

Der Kurs bei Bea hat mir ein großes Vertrauen in und gleichzeitig ein Bewusstsein für meinen Körper und meine Empfindungen gegeben. Allein die Auswahl an unterschiedlichen „Werkzeugen“, die ich für mich nutzen konnte, waren und sind auch heute noch extrem hilfreich.

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