Geburtsberichte

Geburtsbericht Elsa

Elsa erzählt von der Geburt ihres Sohnes, der Kraft der Wellen und ihren Erfahrungen mit HypnoBirthing.

"Es geht loos! Ich war so glücklich, ich wollte mich in das Erleben und ins Abenteuer stürzen."

"Es geht loos! Ich war so glücklich, ich wollte mich in das Erleben und ins Abenteuer stürzen."

Die Geburt begann am 21.12.2021. Ich war schon 10 Tage über den Geburtstermin und in 2 Tagen war Weihnachten.

Schon so lange wartete ich auf meinen Kleinen und ich war wirklich ungeduldig.

Ich dachte seit Ende November, er würde früher als ausgerechnet kommen, da ich mich so bereit fühlte. Aber am Ende wusste ich, dass er doch noch den 21.12. abwarten würde, da ich an diesem Tag noch eine Familienaufstellung hatte und mir diese sehr wichtig war. Ich wusste, dass ich danach eine wichtige Baustelle bearbeitet hätte und dann noch mehr bereit für mein Baby war (vielleicht war ich vorher doch gar nicht so bereit, wie ich dachte?) Und tatsächlich, am 21. morgens spürte ich die ersten sanften Wellen, die aber noch so sanft waren, dass sie mir erlaubten, die Aufstellung wahrzunehmen. Nach dem Termin wurden die Wellen präsenter, die ganze Nacht durch spürte ich sie, aber ich konnte noch gut schlafen. Am nächsten Morgen waren sie weg. Ich war sehr enttäuscht, es war schon der 22. und ich wollte einfach nur, dass es endlich richtig losging. Meine Hebamme meinte aber, ich solle mich nochmal ausruhen, heute Abend ginge es bestimmt los. Und so war es dann auch. Ich war spazieren und auf einmal merkte ich, gegen 15 Uhr, dass ich wirklich seeehr dringend auf die Toilette musste (Ich hatte seit dem Abend vorher Verstopfungen gehabt) und gleichzeitig setzten die Wellen wieder ein. Diesmal deutlich intensiver. Ich rannte (so gut es ging, nach Hause, blieb zwischendurch stehen, da ich mich bei den Wellen schon konzentrieren musste). Zu Hause angekommen, stürzte ich aus Klo und dann ging es auch ziemlich schnell, dass der Abstand zwischen den Wellen immer kürzer wurde. Ich sagte begeistert meinen Eltern Bescheid: Es geht loos! ich war so glücklich, ich wollte mich in das Erleben und ins Abendteuer stürzen. Irgendwie war ich so aufgeregt und aufgewühlt und meine ganze Familie auch (ich hatte 4 jüngere Geschwister, meine Eltern und eine Freundin zu Hause), dass alles ganz schön trubelig war und es mir sehr schwerfiel, ruhig zu werden und zu entspannen und mich nur auf mich und mein Baby zu konzentrieren.

Gegen 19 Uhr waren die Wellen im Abstand von 2-3 Minuten, weshalb wir dann ins Krankenhaus fuhren. Und das war so eine gute Entscheidung. Denn im Auto kehrte die Ruhe ein, die wir brauchten. Meine Schwester war meine Begleitung, sie hatte mit mir den Hypnobirthingkurs bei Bea gemacht.

Es war so still im Auto, die Hand meiner Schwester lag mit Druck auf meinem unteren Rücken, was super angenehm war, und ich konnte mich einfach nur auf die Atmung konzentrieren.

Und in den 30 Minuten im Auto, wo ich mich so konzentriert habe, war der Schmerz auch viel leichter als noch zu Hause, in all dem Trubel. Zu dem Zeitpunkt habe ich so atmen können, wir Bea es uns beigebracht hat und ich war verbunden mit meinem Baby und mir.

Foto: Anika Krickl

Im Krankenhaus probierte ich verschiedene Positionen aus und mit voranschreitender Zeit wurde es immer intensiver, mir wurde immer heißer, es war so eine unglaubliche Kraft in mir.

Es forderte so viel Konzentration, sich auf das Atmen zu konzentrieren und sich nicht von den Gefühlen und dem Schmerz überrennen zu lassen. Meine Schwester war eine fantastische Begleitung, mit voller Konzentration und von vorne bis hinten komplett gefasst und 100% anwesend, Druck in den unteren Rücken, Anweisungen zu den Atemtechniken, und kleine Sätze für die Entspannung gebend, so wie wir es gelernt und geübt haben. Wenn sie mich direkt am Anfang einer neu heranschwimmenden Welle erinnerte, dass ich tief in den unteren Bauch ein- und ausatmen müsse, dann konnte ich es annehmen. Wenn sie es aber nur ein kleines bisschen zu spät gesagt hat, war ich manchmal schon so überrannt von der Heftigkeit und Schnelligkeit der Welle, dass ich die Atmung nur ganz flach anwenden konnte. Und das Empfinden jener Wellen war auch deutlich unangenehmer, als die der Wellen, bei denen ich die Atmung, wie gelernt umsetzen konnte.

Meistens war ich aber überrannt von dem Schmerz und der Intensität, dass ich zwischendrin echt enttäuscht von meiner Naivität vor der Geburt war, denn ich hätte die Atemtechniken deutlich intensiver üben können.

Gegen 22:30 Uhr war ich so müde und kraftlos, dass es mir unmöglich schien, weiterzumachen. Ich wollte einfach nur, dass es vorbei sei und ich schlafen konnte. Meine Hebamme hatte da die Idee, in eine angenehm warme Badewanne zu steigen. Ich war eigentlich völlig überhitzt, aber das Wasser tat erstaunlich gut. In der Badewanne konnte ich mich wieder besser auf die Atmung konzentrieren, da ich mein Körpergewicht nicht mehr halten musste, ich ließ mich vom Wasser tragen. Nun war der Muttermund schon bei 8 Zentimetern geöffnet und die Presswehen setzten relativ bald ein. Das Gefühl drücken zu müssen, war so stark, dass ich leider gar nicht mehr an die Geburtsatmung gedacht habe. Meine Hebamme hat mich auch sehr stark dazu angeleitet mitzupressen. Alles um mich herum vergessend und eben auch die Geburtsatmung, folgte ich den Anweisungen meiner Hebamme und drückte stark mit.

Nachdem ich kurz vor dem Ende nochmal kurz mit meinem Baby gesprochen habe und gesagt habe, dass wir das gemeinsam schaffen würden und er sich richtig in den Geburtskanal einfinden müsse, da er nicht herauskommen wollte, ging es ganz schnell und einige Wellen später war mein kleiner Schatz auf der Welt. Die Erleichterung, dass es nun vorbei war und die unbeschreibliche Freude meinen kleinen Oskar auf meiner Brust liegen zu haben vermischten sich.

Foto: Anika Krickl


Leider habe ich durch das heftige Mitdrücken mehrere Geburtsverletzungen erlitten, die aber alle wunderbar geheilt sind.

Unsere Hebamme war hinterher ganz begeistert, von unserer Zusammenarbeit zu dritt, meiner Intuition und unserer Ruhe, dass sie uns während der Geburt ganz viel allein ließ, um uns nicht zu stören.

Ich bin so wahnsinnig dankbar für den Hypnobirthingkurs, er hat uns so viel Vertrauen und Ruhe geschenkt.

Für mein nächstes Kind, will ich unbedingt nochmal mal am Kurs teilnehmen, die Atmung sehr viel intensiver üben um diese dann selbstsicherer und eingeübter anwenden zu können!

Vielen Dank für das Teilen Deiner Geburtsgeschichte, liebe Elsa. Deine Bea

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